3 сентября 2020 года мы ожидаем сигнальный тираж №1 (9) журнала Philosophia за 2020 год

Вашему вниманию предисловие к номеру на немецком языке. Перевод осуществлён кандидатом филологических наук, германистом Пётром Валерьевичем Абрамовым и кандидатом искусствоведения Марианной Юрьевной Сорвиной.

Vorwort des Herausgebers zur ersten Ausgabe der Zeitschrift  „Philosophia“ für das Jahr  2020

Heute in der Gesellschaft  besteht ein hohes Bedürfnis nach dem Studium der russischen Geschichte. Es gibt ein Umdenken, eine Suche nach spirituellen Grundlagen, die nicht erfunden oder auferlegt werden. Woher kommen wir, wer sind wir und warum wir so leben, wohin gehen wir? Es bilden sich die Gruppen, die Geschichte studieren, historische Ereignisse rekonstruieren, verfügbare historische Dokumente analysieren und erneut lesen.

In einer multinationalen, multikonfessionellen Gesellschaft mit unterschiedlichen Bildungs- und Entwicklungsstufen ist das ein ziemlich schwieriger Prozess.

Wie nie zuvor groß ist das Interesse an den eigenen Wurzeln, an dem Stammbaum. Wir möchten den wahren Verlauf unserer Geschichte verstehen, sie von falschen Schichten reinigen, die wirkliche Stelle Russlands zwischen den Nachbarländern und ethnischen Gruppen, seine Rolle in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sehen. Was sind die Nachteile und Vorteile verschiedener etnischer Gruppen, die den Wohlstand und die Entwicklung der Menschen behindern oder dazu beitragen?

Zunächst interessieren wir uns natürlich für unsere nächsten Nachbarn: Russland und Deutschland. Unsere Länder haben eine «schwierige» Geschichte. Unabhängig  davon besteht gegenseitiges Interesse. Es ist vielfältig.

Wir müssen uns besser verstehen, verwerfend die Verständigungsschwierigkeiten, die sich über Jahhunderete in den nachbarschaftlichen Beziehungen ausgesammelt haben, Stereotypen des Verhaltens und der Vision der Welt überwinden, die tiefen Grundlagen der Interaktion und Divergenz verschiedener ethnischer Gruppen identifizieren und die Grundlage für den Aufbau von Beziehungen in der Zukunft finden.

Es ist wichtig, nicht nur Widersprüche, sondern auch das einheitliche Prinzip unserer Völker zu sehen: gemeinsame Interessen, Kultur, Kunst, Philosophie, Literatur, ein gemeinsames System von Weltwerten.

Wir hoffen, dass diese Zeitschrift auch einen bescheidenen Beitrag zur «Volksdiplomatie» leistet. Die nächsten Ausgaben der Zeitschrift Philosophia widmen sich dem Zusammenspiel der Kulturen von der slawischen und germanischen Volksgruppen.

Die erste Ausgabe enthält die Beiträge, die dem Werk von Johann Wolfgang von Goethe gewidmet sind — dem großen deutschen Schriftsteller, Denker, Philosophen, Naturforscher und Staatsmann.

Im folgenden Jahr werden wir den 190. Jahrestag der Fertigstellung des philosophischen Dramas zum Lesen — das Hauptwerk von Goethes «Faust», an dem er 60 Jahre lang arbeitete und einige Monate vor seinem Tod fertigstellte — feiern. Der erste Teil von «Faust» wurde zu Lebzeiten des Schriftstellers veröffentlicht. In der zweiten Ausgabe der Zeitschrift werden wir diesem historischen Ereignis ebenfalls große Aufmerksamkeit widmen.

Trotz des Ruhms und der Popularität von Johann Wolfgang von Goethe, trotz der Tatsache, dass es eine große Anzahl von Institutionen, Organisationen und Gesellschaften gibt, die seinen Namen tragen, sind die Arbeit und das Leben des großen Schriftstellers dem breiten russischen Leser nicht gut bekannt.

Viele seiner Werke wurden nicht ins Russische übersetzt, einschließlich seines wissenschaftlichen Erbes.

Das Werk von Goethe, einem Genie, das an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft stand, erfordert ein Umdenken und eine neue Lesart in Bezug auf die modernen Verhältnisse.

Meine herzliche Glückwünsche an die Leser der ersten Ausgabe der Zeitschrift! Ich wünsche dem Kreativteam — seiner Redaktion — viel Erfolg!

Es ist erfreulich, dass diese Zeitschrift auch ein talentiertes Autorenteam hat. Die Aktivitäten der Zeitschrift werden weitgehend von öffentlichen Organisationen, russischen und deutschen Kreativverbänden unterstützt, darunter der Union der europäischen Schriftsteller und der Berliner Interdisziplinären Goethe-Universität.

Vizepräsident fur wissenschaftliche Arbeit der Berliner Interdisziplinäre Goethe-Universität bei dem Literatbund des Europas,
Akademiker der Russischen Akademie der Medizinischen und Technischen Wissenschaften (RAMTN),
Vorsitzende der Hohe Kommission für Interdisziplinäre Zertifizierung (HKIZ)
Professor, Ph,D. (medicine)

Andrey Gendinovich Lee